Der Fischereiverein Ulm/Neu-Ulm hat seit 2012 begonnen Fischeier von heimischen Bachforellen und den stark bedrohten Äschen in unseren Vereinsgewässern zu erbrüten.

Der Verband Deutscher Sportfischer hat die Bachforelle zum Fisch des Jahres 2005 gewählt. Der VDSF wollte damit nicht nur einen markanten und schönen Fisch der Öffentlichkeit vorstellen, sondern vor allem auf die aktuelle Gefährdung unserer Gewässer und ihrer Bewohner aufmerksam machen. Denn auch die Bachforelle zählt zu den bedrohten Tierarten in unseren Gewässern.

Durch Flussbegradigungen, Bau von Kraftwerken und den damit verbundenen Nebenerscheinungen wie geringe Restwassermengen, Schmutzeinbringung und erhöhten Wassertemperaturen führt die Bachforelle auch bei uns einen Kampf ums Überleben. Das traurige ist, ohne Hilfe kann die Bachforelle diesen Kampf nicht gewinnen.

Wir als Fischereiverein Ulm/Neu-Ulm e.V. stellen uns bei diesem Kampf ganz klar auf die Seite der Bachforelle und sind seit vielen Jahren aktiv den Bestand dieser heimischen Fischart nachhaltig zu schützen und aufzubauen. Denn eines ist klar, ohne unsere Hilfe wird die Bachforelle den Kampf ums Überleben auch in Ulm verlieren! Um das zu verhindern arbeiten wir seit vielen Jahren mit Brutboxen die wir von Dezember – Januar in unsere Gewässer einbringen und betreuen.

Warum wir hier weder Geld noch Mühe scheuen und zur Brutbox greifen hat einfache Gründe. Um Ihnen einen Einblick in unsere Arbeit zu geben möchten wir Ihnen zeigen was wir machen und warum wir es machen


Was ist eine Brutbox?

Eine Brutbox wird mit befruchteten Bachforellen im Wasser eingebracht und befestigt.

Pflege der Bachforelleneier

Um ein Verpilzen der Eier zu verhindern werden schlechte Eier täglich aussortiert.

Wie lange dauert es?

Die Zeitspanne in der die Eier betreut werden müssen richtet sich nach der Wassertemperatur. In der Regel ist eine Betreuung von 2 - 4 Wochen erforderlich.

Warum erbrüten?

Um einen nachhaltigen Fischbestand aufzubauen muss man von unten anfangen. Denn die Fische die in einem Gewässer natürlich aufwachsen sind mit der Chemie des Wassers vertraut und können sich später selbst reproduzieren.

Alles Eigennutz oder nicht?

Hier können wir ganz klar "Nein" sagen. Denn wer glaubt dass wir diesen Aufwand nur betreiben um die Bachforelle am Ende zu entnehmen liegt daneben. Die Bachforelle ist an vielen unserer Gewässer streng geschützt. Denn wir wollen, dass die Bachforelle den Kampf ums Überleben gewinnt.

Wer steckt hinter dem Projekt?

Es sind Angler die aktiv ihren Beitrag zum Naturschutz leisten möchten. Wir verbringen viel Zeit am Wasser und wollen dass dieser Lebensraum erhalten bleibt. Durch unsere Prüfung die wir ablegen um Angeln zu dürfen wissen wir was getan werden muss und können Zusammenhänge am Wasser verstehen. Ein gutes Fachwissen so wie der Idealismus der in diesem Projekt steckt treibt uns an.

Funktioniert es?

Der Erfolg gibt uns Recht. Wir können ganz klar aufzeigen das sich die Mühe lohnt. Der Bestand der Bachforelle hat sich in einigen Gewässern gut erholt. Was uns motiviert weiter zu machen. Denn wir werden alles tun um das Überleben der Bachforelle zu schützen. Auch wenn wir nach Stunden im kalten Wasser kaum noch unsere Finger bewegen können werden wir weiter machen. Denn die Mühe lohnt sich.

Jugendgruppe aktiv

Nicht nur die erwachsenen Angler haben sich dem Schutz der Bachforelle verschrieben. Was man besonders hervorheben muss ist unsere Jugendgruppe. Unsere Jungfischer bewirtschaften ihr Jugendgewässer die Weihung selbst mit Brutboxen und lernen so was aktiver Naturschutz bedeutet. Es ist uns als Verein sehr wichtig dass auch unsere jüngsten Mitglieder beim Schutz der Bachforelle eingebunden werden. 

Mit Hilfe der Jugendleitung wird hier gemeinsam mit Brutboxen gearbeitet. Das Ergebnis sind junge Menschen die in der Praxis lernen Zusammenhänge in der Natur zu verstehen.