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In der Schonzeit gefangene Fische



Umgang mit untermaßigen oder in der Schonzeit gefangenen Fischen.
Aus Gründen der Nachhaltigkeit werden unsere Flüsse und Seen jedes Jahr mit Jungfischen besetzt, die dann zu maßigen Fischen heranwachsen sollen.



Damit sie das können, müssen sie von uns Anglern ebenso schonend behandelt und zurückgesetzt
werden, wie Flossenträger, die in der Schonzeit angebissen haben. - Nur wenn wir schonend mit diesen Fischen umgehen,
können sich unsere Gewässer positiv entwickeln.
Wie jeder weiß, besitzen unsere Fische eine schützende Schleimschicht, die sie zum Überleben brauchen. Diese Schleimschicht
sollte auf keinen Fall verletzt werden, da der Fisch sonst anfällig für Infektionen wird. Deshalb gilt: Einen Fisch niemals
mit trockenen Händen oder gar einem Lappen anfassen. Geschieht dies doch, endet das für den Fisch meist tödlich. Deshalb
die unbedingt die Hände nass machen, bevor ein Fisch angefasst wird!


Jeder Fisch hat die beste Überlebenschance, wenn der Haken direkt im Wasser gelöst werden kann, ohne ihn dabei überhaupt
anfassen zu müssen. Denn auch das Ablegen des Fisches am Ufer auf Sand, Steinen, einer Wiese oder Betonplatten
haben zur Folge, dass die Schleimschicht des Fisches massiv verletzt wird. Dies muss unbedingt vermieden werden!
Ist der Fisch am Maul gehakt, kann er in wenigen Sekunden mit einer Löseschere vom Haken befreit werden, ohne ihn dabei
aus dem Wasser nehmen zu müssen.


Kann der Fisch auf Grund der Uferböschung nicht im Wasser abgehakt werden, muss er mit dem Kescher gelandet und direkt
im Kescher oder im Idealfall auf einer Abhakmatte abgehakt werden. Auch hier gilt die Regel: Muss der Fisch berührt werden,
haben die Hände nass zu sein! Im Notfall kann man die Hand auch am Netz des Keschers befeuchten.
Zum Mitführen einer Löseschere sowie Kescher, Maßband, Messer und Totschläger ist jeder Angler verplichtet!
Ist der Haken gelöst muss der Fisch schonend zurückgesetzt werden. Schonendes Zurücksetzen heißt, den Fisch nicht ins
Wasser zu werfen.


Manche Fische brauchen etwas Zeit, um sich von den Strapazen des Drills zu erholen, und die müssen wir dem Fisch geben,
in dem wir ihn im Wasser halten bis er aus eigener Kraft davon schwimmen kann. In Fließgewässern sollte der Kopf in Strömungsrichtung
gehalten werden, damit Wasser und somit Sauerstof durch die Kiemen ließen kann.

Auch das Festhalten eines Fisches birgt Gefahren für seine Gesundheit: Wird hierbei zu viel Kraft ausgeübt, werden die Organe
des Tiers gequetscht und somit verletzt. Aus diesem Grund sollte man einen Fisch nur vorsichtig festhalten ohne dabei
viel Druck auf die Bauchgegend des Tiers auszuüben. Zur Verletzung der Organe kommt es vor allem dann, wenn dem Fisch
ein Haken aus dem Maul gehebelt wird und man ihn dabei kräftig festhält. Die Kräfte, die dabei auf die inneren Organe des
Fisches wirken, werden meist unterschätzt. Salmoniden, vor allem Äschen, sind extrem empindlich und müssen besonders
vorsichtig behandelt werden.


Das ist auch einer der Gründe dafür, dass wir seit diesem Jahr in unseren Salmonidengewässern den Drilling zumeist verbieten
und nur noch Einzelhaken erlauben.


An einigen Gewässern ist sogar nur noch das Fischen mit Schonhaken gestattet: Durch den Besatz von Jungischen und die
Arbeiten mit unseren Brutboxen mussten wir aus Vernunft diesen Schritt gehen. Jeder weiß, wie gierig junge Bachforellen
sind und wie sie sich auf die verlockenden Köder stürzen. Würde eine junge Bachforelle mit einem Drilling gefangen, sind die
Verletzungen so groß, dass sie das nur selten überlebt. Dagegen minimiert sich die Gefahr, dass der Fisch stirbt, um ca. 80%
beim Einsatz von Schonhaken: Der Fisch wird durch den Schonhaken kaum verletzt, kann schneller Abgehakt werden und ist
schneller wieder im Wasser.


Diese Faktoren kommen Jungischen und jenen in der Schonzeit gleichermaßen zu Gute. Und nicht nur die Fische proitieren
von dem Schonhaken, auch wir Angler haben mehr Fische im Wasser, wenn wir schonend mit unseren Jungischen umgehen:
Die kleinen von heute sind in einigen Jahren die großen, schöne Fische, die wir dann auch entnehmen dürfen.
Wir gehen grundsätzlich davon aus, das alle unsere Mitglieder ordnungsgemäß und vorsichtig mit gefangenen Jungischen
und Fischen in der Schonzeit umgehen. Falls es dennoch zu einem nicht ordnungsgemäßen Umgang kommen sollte, sollten
diese Fischer unbedingt darauf hingewiesen werden!


Darauf kommt es also an:


- Einen Fisch immer mit nassen Händen anfassen
- Der Fisch darf nicht auf Betonplatten, Sand, Kies, trockenem Gras oder ähnlichen Flächen abgelegt werden
- Die Bauchgegend eines Fisches darf nicht gequetscht werden
- Wenn möglich, den Fisch immer direkt im Wasser abhaken
- Ist das Ufer zu steil um den Haken im Wasser zu lösen sollte der Fisch im Kescher abgehakt oder auf einer befeuchteten
Abhakmatte abgelegt werden um den Haken zu entfernen
- Den Fisch beim Zurücksetzen solange stützen bis er aus eigener Kraft davon schwimmt. Zurücksetzen hat nichts mit ins
Wasser werfen zu tun!




Der Ausschuss des Fischereiverein Ulm/Neu-Ulm e.V.

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